Montag, 15. Oktober 2007

Hoher Besuch aus der Schweiz, wilde Spekulationen in der WG und die Suche nach Alltag


Also, meine lieben Freunde in der Schweiz: Eure Wünsche sind mir natürlich Befehl und so sauge ich mir ein paar Gschichtli aus den Fingern...

Eigentlich hatte ich ja gehofft, endlich den Blogeintrag über meine spanischen Alltag schreiben zu können (ja, ganz professionell brainstorme ich von Zeit zu Zeit, was ich euch so bieten könnte ;) ), nur leider ist bis jetzt noch nichts von geregeltem Leben zu spüren.

In der WG bürgern sich aber doch so langsam ein paar schöne Rituale ein, wie etwa der Nachmittagskaffee in der Küche, das Sammeln von WC-Papier-Rollen für den Adventskalender (für 24 Rollen muss man genug früh anfangen... Übrigens wurde beim Käfelä auch schon ein ausgeklügeltes Geschenkliverteilsystem ausgearbeitet...), wildes Spekulieren über den Verbleib von männlichen Mitbewohnern (Vor allem als unser spanischer Mitbewohner Carlos sich die Hand verletzte und wir uns tagelang fragten: Wie, wann und was ist eigentlich passiert? Bruch, Riss, Entzündung vom vielen Gitarre spielen? Unfall beim Geschirr abwaschen? - Seitdem nennen wir ihn liebevoll "La Mano". Die Verletzung war übrigens ein Entzündung in der Hand vom ausgiebigen Klimpern, bei der sich Flüssigkeit gebildet hat und abgesogen werden musste... Mittlerweile ist la mano aber wieder heil.)

Die WC-Rollen-Sammlung in Michaels Bad

Unser Putzplan und gleich darunter die Lebenshilfe (rot markiert: auch Putzdepression wird von 9 bis 22 Uhr geheilt)



Das neuste WG-Spiel: Wer am meisten Chlüperli in den Innenhof fallen lässt, muss am Ende des Semesters eine Flasche Wein und eine neue Packung Wäscheklammern ausgeben. Bis jetzt ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Claudia und mir....

Bald werden hoffentlich auch die geplanten Landeskundeabende in die Tat umgesetzt, bei der meine deutschen Mitbewohner Claudia und Michael etwas über die "exotische" Schweiz erfahren und sie mir dann etwas über Deutschland beibringen... Am meisten Freude haben sie aber im Moment noch am "Schwiitzerdütsch" - vor allem Michael übt sich am Ausdruck "ä heissi Chatz" und wünscht mir am Ende des Tages "ä guets Nächtli".
Falls ihr also Ideen habt, was ich meinen Schweiz-interessierten Mitbewohnern beibrigen kann - Immer her mit den Vorschlägen ;)



Dieses Wochenende waren noch meine Eltern zu Besuch in Salamanca. Chaotisch hat schon alles begonnen: Da bin ich Dummerchen doch mit der Metro zum falschen Terminal gefahren, habe Mami und Papi dann aber doch noch im Irrgarten von Madrids Flughäfen gefunden. Habe mich dann aber nicht schlecht geschlagen als Touriführerin: Die wichtigsten Kirchen gezeigt (viel mehr gibt es ja auch nicht), an der Kathedrale den Astronauten und den Teufel mit dem Glace gesucht, an der Unifassade den Frosch gefunden, viel Kaffee getrunken auf der Plaza Mayor, mich wiedermal zum anständig essen einladen lassen, Tapas-Tour gemacht, ins Museum für Art Nouveau gegangen, Sangría getrunken, und meine Eltern heute schweren Herzens und auf eine luxuriöse Taxifahrt nach Madrid geschickt (Busgesellschaft streikt, Zug ausgebucht,... Viva España...)




Um meine kulturelle Weiterbildung sorge ich mich natürlich auch: Letztes Wochenende habe ich zum Beispiel mit Andrea und Janine flämische Wandteppiche ("Die Eroberung Trojas" und "Hannibal" waren die Motive... jaja...) in der Kathedrale von Zamora bestaunt. Und natürlich haben wir gemütlich Kaffee getrunken und sind durch das schöne Städtchen spaziert.


Wenn's klappt, gehts demnächst auch noch ins Baskenland nach Bilbao und San Sebastián und wir wollen nach Galicien, nach Santiago de Compostela und La Coruña pilgern. Fix ist schon die Reise nach Andalusien anfangs Dezember. Wie schön für mich, wie schlecht für mein Bankkonto... Wer Mitleid hat, spendet bitte an:

IBAN: ES15 0049 5685 2128 9504 7847
SWIFT/BIC: BSCHESMMXXX

Banco Santander Central Hispano, S.A.
Calle Gran Vía 70
37001 Salamanca

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